Tatjana Oravec

Tatjana Oravecs Sohn ist um die 20, da beginnt der Krieg in der Ukraine. Als ihr klar wird, dass in der Ukraine und in Russland junge Männer in genau diesem Alter zum Krieg eingezogen werden, packt sie das Thema.

Schon früh interessierte sich Tatjana Oravec für die östlichen Länder. Ihr Vater ist Tscheche und ihre Mutter Schwäbin. In der Schule lernte sie russisch.

2022 fing sie an, sich zu informieren, Ideen zu entwickeln und diese schließlich in Bildern umzusetzen. Entstanden sind hochaktuelle politische Bilder.

Mit dem ersten und letzten Bild „Front I“ und „Front II“ schafft die Künstlerin in der Galerie Flurkunst einen Rahmen, in dem der Betrachter mit Versatzstücken zum Ukraine-Krieg konfrontiert wird. Genaues Hinschauen ist gefragt, um die Botschaften in den Bildern zu erkennen. So werden die Schicksale einzelner Ukrainer künstlerisch aufgearbeitet, aber auch Informationsschnipsel aus den Medien sowie tiefe Empfindungen Einzelner oder Vieler am Krieg Beteiligter thematisiert.

Oravecs Anspruch ist es, das was sie zum Ukraine-Krieg beobachtete, recherchierte und aus der Informationsflut herausfilterte in ihren Bildern „auf den Tisch“ zu bringen. Sie möchte mit ihren Bildern zum Austausch und zum Sprechen anregen. Für sie stellt sich dabei immer die Frage nach der Moral. Was ist richtig, was ist falsch? Was müsste man selbst tun und reicht es einfach „nur“ Bilder zu diesem brisanten Thema zu malen? So steht aus ihrer Sicht die Moral aller Beteiligter auf dem Prüfstand.

Als das Angebot kam, in der Galerie „Flurkunst“ ihre Bilder auszustellen, nutzte Oravec die Gelegenheit und traute sich, ein Thema, das sie aktuell intensiv beschäftigte, künstlerisch umzusetzen. Sie verwendete dabei insbesondere die Technik der Collage. So kombinierte sie literarische Texte mit Fotografien, sowie eigenen Acryl-, Wachskreide- und Tuschezeichnungen. Auf diese Weise hatte sie die Möglichkeit die einzelnen Informationen zu einem Ganzen zusammenzufügen.

Lassen Sie sich ein, auf ein politisches Thema, das trotz allem Gräuel in positiven und hoffnungsfrohen Farben dargestellt ist und so auch die Hoffnung auf das Gute nicht erdrückt.